Risse des vorderen Kreuzbandes treten entweder allein, meist bei Überstrecktraumen, oder in Kombination mit Seitenbandläsionen, Meniskusrupturen oder Knorpelverletzungen, manchmal sogar in Kombination mit Frakturen auf. Komplexe Verletzungen sind fast immer die Folge von stärkeren Gewalteinwirkungen und Gelenkverdrehungen.
Neben der klinischen Untersuchung kann die Kernspintomographie die Diagnose sichern helfen. Beim Auftreten eines mehr oder weniger starken Gelenkergusses, vor allem mit Blutbeimengung, ist die Diagnose in 70% der Fälle sicher: Kreuzbandriss.
Die Behandlung hängt vom Verletzungstyp, Begleitverletzungen, dem Lebensalter, dem Aktivitätsgrad und der festgestellten Instabilität ab.
Bei kindlichen Kreuzbandrupturen handelt es sich oft um Ausrissverletzungen mit einem kleinen Knochenstück aus dem Unterschenkel. Diese werden fast immer mit einer entsprechenden Wiederanheftung entweder mit einer kleinen Knochenschraube oder einem Fadenanker befestigt.
Bei sogenannten interligamentären Rupturen, das heißt einem Riss des Bandes in der Mitte, oder bei stärkerer Auffaserung ist eine Naht nicht erfolgversprechend. In diesen Fällen, sowie auch bei veralteten Rupturen und chronischer Kreuzbandinstabilität, kann ein Kreuzbandersatz (
Kreuzbandplastik) durchgeführt werden.
In manchen Fällen kann auch die konservative Behandlung ohne Operation zum Ziel führen. Dabei wird der Instabilität des Gelenkes durch ein intensives Muskel- und Koordinationstraining entgegengewirkt.